
The «Dirty Dozen»
Neobiota: Neue Arten, neue Herausforderungen
In einer Welt mit grenzüberschreitender Mobilität und globalem Handel gelangen immer mehr Tiere, Pflanzen, Pilze und Mikroorganismen aus ihren angestammten Heimatgebieten in neue Lebensräume – auch in die Schweiz. Einige dieser sogenannten Neobiota bleiben unauffällig, andere entwickeln sich zu invasiven Arten mit ökologischen, gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen.
Neobiota sind Tiere, Pflanzen, Pilze und Mikroorganismen, die durch den Menschen in Gebiete gelangen, in denen sie ursprünglich nicht vorkommen. In einer globalisierten Welt, mit zunehmendem Handel und Mobilität, geschieht dies heute schneller als je zuvor: Arten gelangen durch Transporte, Reisen oder gezielte Ansiedlungsversuche in neue Lebensräume – auch in die Schweiz.
Wenn Arten problematisch werden
Nicht alle gebietsfremden Arten sind eine Gefahr. Viele fügen sich unauffällig in bestehende Ökosysteme ein. Doch einige entwickeln sich zu «Invasiven Arten»: Sie breiten sich stark aus, verdrängen einheimische Arten, verändern Lebensräume oder verursachen wirtschaftliche und gesundheitliche Schäden.


Als «potenziell invasive Arten» gelten jene Neobiota, bei denen anzunehmen ist, dass sie sich stark vermehren können und dabei negative Folgen für die Biodiversität, Ökosysteme oder den Menschen haben. Etablierte Neobiota-Arten können ohne menschliche Hilfe überleben und sich fortpflanzen.
Ausbreitung und Folgen
Fremde Arten gelangen auf unterschiedliche Weise in neue Lebensräume – unbeabsichtigt über Transporte oder verunreinigtes Material, aber auch bewusst durch Aussetzungen. Viele bleiben unauffällig. Problematisch wird es, wenn ihre Ausbreitung dazu führt, dass die biologische Vielfalt leidet, Ökosystemleistungen eingeschränkt werden oder Gefahren für Mensch, Landwirtschaft und Umwelt entstehen.
Strategie und Handlungsbedarf
Um dieser Entwicklung entgegenzuwirken, hat der Bund 2016 die «Strategie der Schweiz zu invasiven gebietsfremden Arten» erarbeitet. Sie legt fest, wie mit invasiven gebietsfremden Arten umgegangen wird – von der Früherkennung über die Risikobewertung bis hin zu Bekämpfungsmassnahmen. Grundlage dafür ist die schweizweite Datenerfassung durch spezialisierte Fachstellen, die eng mit Bund, Kantonen, Forschung und Praxis zusammenarbeiten.

InfoSpecies
Schweizerisches Informationszentrum für Arten
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SVNF Schweizerischer Verband der Neobiota-Fachleute
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