Der Neophytensack: Sichere Entsorgung invasiver Pflanzen
Der Neophytensack ist die sichere Lösung zur Entsorgung invasiver Pflanzenabfälle. Er wird von den Gemeinden gratis abgegeben – so können auch Private Samen, Triebe und Wurzeln von Neophyten korrekt entsorgen und verhindern, dass gefährliche Pflanzenreste über Grüngut oder Kompost zurück in die Natur gelangen.
Lange Zeit war unklar, wie invasive Neophyten entsorgt werden sollen. Viele Gartenbesitzerinnen und -besitzer warfen Pflanzenreste wie Kirschlorbeer, Knöterich oder Ambrosia ins Grüngut, auf den Kompost oder entsorgten wild in der Natur.
Manche dieser Plagepflanzen aber überleben solche Entsorgungsmethoden unbeschadet: Samen bleiben keimfähig, Wurzeln schlagen erneut aus. So gelangen sie in die Natur zurück – ein Kreislauf, der die Bekämpfung massiv erschwert.


Um diese Schwachstelle zu beheben, entwickelten ab 2019/2020 mehrere Kantone, Gemeinden und Entsorgungsunternehmen gemeinsam den Neophytensack. Ziel war ein einheitliches, verständliches und praktisches System, das sowohl für die Bevölkerung wie auch für Entsorgungsbetriebe funktioniert.
Der Neophytensack sieht aus wie ein stabiler Kehrichtsack, erfüllt aber eine besondere Funktion: Er ist ausschliesslich für invasive Pflanzenabfälle bestimmt. Alles, was darin landet – Triebe, Samen oder Wurzelstücke – wird mit dem Kehricht in der Verbrennungsanlage restlos zerstört. Damit ist garantiert, dass invasive Neophyten keine zweite Chance bekommen.
Unkompliziertes Entsorgungsprozedere
Das System ist unkompliziert: Sack bei der Gemeinde holen, befüllen, verschliessen, mit der Kehrichtabfuhr entsorgen. So können Privatpersonen ihre Gärten nachhaltig von Neophyten befreien. Gemeinden wiederum erhalten ein einfaches Instrument, um klare Entsorgungswege vorzugeben und die Bevölkerung aktiv einzubinden.
Seit seiner Einführung nimmt die Beliebtheit des Neophytensacks stetig zu. Zahlreiche Regionen im Mittelland, in der Nordwest- und Ostschweiz setzen ihn bereits ein. Lokale Unterschiede gibt es bei Organisation und Vertrieb, doch das Grundprinzip bleibt überall gleich. Umweltorganisationen nutzen den Sack zudem als Kommunikationsmittel: Er macht das Thema invasive Neophyten sichtbar und verbindet Sensibilisierung mit einer konkreten Handlungsmöglichkeit.
Auf einen Blick
- Sicherheit: Samen, Triebe und Wurzeln werden sicher entsorgt und zuverlässig vernichtet.
- Prävention: Eine weitere Verschleppung über Grüngut oder Kompost wird ausgeschlossen.
- Einfachheit: Die Nutzung unterscheidet sich kaum vom normalen Kehrichtsack.
- Bewusstsein: Der Sack erinnert daran, dass Biodiversitätsschutz auch im eigenen Garten beginnt.